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Der Fisch, der sich nach Wasser sehnt

Oder: Der Tropfen, der nicht weiß, dass er Teil des Ozeans ist – und es vielleicht nie erfährt, und doch immer bleibt.

Manchmal fühlen wir uns wie ein Fisch, der das Wasser sucht. Wir schwimmen, wir strampeln, wir tauchen — und wir fragen uns:


👉 Wo bist du, Wasser?

👉 Wo bist du, Gott?

👉 Wo bist du, Sinn?


Der Fisch, der sich nach Wasser sehnt

Wir sind umgeben davon, atmen es, leben darin — und doch scheint es ungreifbar.

So wie der Tropfen, der nicht weiß, dass er Ozean ist.


Der Tropfen, der sich sehnt, den Ozean zu finden, zu fühlen, zu verschmelzen. Und vielleicht, so bitter es klingt, wird dieser Tropfen das nie erfahren. Vielleicht wird er das Wasser, das ihn trägt, nie bewusst berühren.


Aber: er bleibt Ozean.

Ob er es weiß oder nicht.

Ob er es fühlt oder nicht.

Ob er sucht oder aufgibt.


Der Fisch ist im Wasser geboren. Der Tropfen ist immer Teil des Meeres. Und vielleicht ist das die leise, unbequeme, heilige Wahrheit: Dass wir nie etwas erreichen müssen. Dass wir nie etwas finden müssen. Dass wir schon längst das sind, wonach wir uns sehnen.


Doch die Sehnsucht bleibt. Weil das unser Weg ist: nicht, Gott zu greifen — sondern ihn immer wieder zu rufen. Nicht, das Wasser zu besitzen — sondern es zu atmen, auch wenn wir es nicht erkennen. Nicht, den Ozean zu erobern — sondern in ihm zu tanzen, als Tropfen, der längst angekommen ist.


Vielleicht ist das genug.

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